Stuttgart (www.fondscheck.de) – Mehr als 50% des Vermögens des LBBW Nachhaltigkeit Renten (ISIN DE000A0X97K7 / WKN A0X97K ) werden nach dem Grundsatz der Risikostreuung in Staatsanleihen (derzeit meist europäische), Pfandbriefen und Unternehmensanleihen (derzeit meist in EUR denominierte) angelegt, die nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit ausgewählt werden, so die Experten von LBBW Asset Management.

Dabei könne auch in Anleihen aus den Emerging Markets investiert werden, die nach denselben Grundsätzen ausgewählt würden. Die Auswahl der Papiere erfolge durch eine strenge Nachhaltigkeitsprüfung der sozialen und ökologischen Qualität von Unternehmen und Ländern als Kombination von Ausschlusskriterien und dem Best-in-Class-Ansatz. Die Grundlage bilde derzeit die Datenbasis der ISS ESG, einem weltweit führenden Anbieter von Nachhaltigkeitsanalysen. Beispielsweise würden Firmen ausgeschlossen, die einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes in kontroversen Branchen wie Rüstung, Atomenergie, Alkohol oder Agrar-Gentechnologien erwirtschaften würden. Des Weiteren würden Staaten/Firmen ausgeschlossen, die gegen Menschenrechte verstoßen würden, Kinderarbeit und Korruption zulassen würden sowie Staaten im Besitz von Atomwaffen, mit hohem Anteil an Atomenergie im Energiemix, hohen Rüstungsausgaben oder negativer Klimaschutzpolitik. Danach erfolge die Anlage nach der Ausstellerqualität unter Einbeziehung des Konjunktur- und Zinsumfeldes.

Die Finanzmärkte hätten sich im Juli nicht in einer Sommerflaute, sondern äußerst lebhaft präsentiert. In Aktien, Devisen und Edelmetallen wurden reihenweise Kursniveaus erreicht und überschritten, die noch vor wenigen Monaten außer Reichweite erschienen, so die Experten von LBBW Asset Management. Die Marktstimmung sei dabei gleichzeitig gekennzeichnet gewesen von konjunktureller Zuversicht und geopolitischen Sorgen.

Während an den Aktienbörsen weiter das Szenario einer V-förmigen Konjunkturerholung dominant gewesen sei, hätten die jüngsten Konjunkturdaten an diesem Szenario jedoch Zweifel aufkommen lassen. Die im Juli begonnene Unternehmensberichtssaison habe eine deutliche Kluft zwischen Unternehmen offenbart, die durch die Pandemie unter Druck geraten seien und Unternehmen, deren Widerstandsfähigkeit und Geschäftsmodell dafür gesorgt hätten, dass sie kaum getroffen worden seien oder sogar von der aktuellen Situation hätten profitieren können.

Mit einem Rückgang von 10,1% gegenüber dem Vorquartal habe Deutschland den stärksten Konjunktureinbruch seit dem Beginn der quartalsweisen Aufzeichnung der Konjunkturdaten verzeichnet. Für die USA seien mit einem Minus von 9,5% ebenfalls erschreckend schwache und kaum für möglich gehaltene Zahlen veröffentlicht worden.

Große Zufriedenheit über die historische Einigung auf dem EU-Gipfel habe sich in Europa mit wieder zunehmenden Sorgen über die Ausbreitung des Coronavirus vermengt, insbesondere auf dem gesamten amerikanischen Kontinent. Die Folge sei vor allem ein sehr schwacher US-Dollar gewesen. Der EUR/USD-Kurs sei auf über 1,17 angestiegen und habe sich mit einem Monatsgewinn von fast 5% außergewöhnlich fest gezeigt. Die Renditen von 10-jährigen Bundesanleihen und US-Staatsanleihen hätten weiter nachgegeben. Gleichzeitig seien die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen gesunken – sowohl bei Titeln mit guter als auch bei Emittenten schwächerer Schuldnerqualität – und hätten in der Summe zu erfreulichen Kursgewinnen geführt.

Im Detail hätten Euro-Unternehmensanleihen im Juli zum vierten Mal in Folge eine positive Wertentwicklung verzeichnen können. Der ICE BofAML EN00-Index, welcher auf Euro lautende Unternehmensanleihen mit guter Schuldnerqualität (sog. Bonität BBB- oder besser) abbilde, habe im Juni eine überdurchschnittliche Wertentwicklung in Höhe von 1,7% erzielt. Somit sei die Wertentwicklung noch etwas höher als im Vormonat (1,3%) gewesen.

Erneut hätten niedrigere Zinsen im Euroraum einen Renditebeitrag geliefert. Den größeren Anteil zur Wertentwicklung hätten aber die sinkenden Risikoprämien geliefert. Insgesamt habe so erneut eine deutliche Überrendite zu Staatsanleihen erzielt werden können. Neben technischen Unterstützungsfaktoren, wie den Anleihekäufen der EZB, hätten Anzeichen einer konjunkturellen Erholung zur guten Stimmung verholfen. Wie beschrieben hätten Unternehmensanleihen mit schwächerer Schuldnerqualität (sog. Bonität BB+ und darunter) ebenfalls von der guten Stimmung im Juni profitiert. Der diese Werte abbildende Index ICE BofAML HNE0 habe einen Gesamtertrag von 1,7% ausgewiesen, ein vergleichbarer Zuwachs wie bei den Anleihen mit höherer Schuldnerqualität. Die Wertentwicklung seit Jahresbeginn sei mit -3,4% noch negativ geblieben. Die Aufholung seit März sei damit jedoch stetig vorangeschritten und sei angesichts des deutlichen Rückschlags in Folge der Corona-Pandemie beachtlich.

Neben Stützungsmaßnahmen der Notenbanken und Regierungen habe bei der Erholung der Unternehmensanleihen auch die Renditesuche der Anleger im Niedrigzinsumfeld geholfen. Es habe jedoch weiterhin Potenzial für Rückschläge bestanden, welches das Fondsmanagement durch eine selektive Herangehensweise bei konjunktursensitiven Branchen und Emittenten schwächerer Schuldnerqualität berücksichtigt habe.

Der LBBW Nachhaltigkeit Renten habe im Monat Juli im Zuge des allgemeinen Zinsrückgangs und weiteren Einengungen bei den Risikoaufschlägen für Unternehmensanleihen weiter zulegen können. Die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer sei im Vergleich zum Vormonat stabil geblieben. Der Schwerpunkt der Anlagen habe im mittleren Laufzeitenband gelegen. Der Bestand an Unternehmensanleihen habe den größten Anteil am Fondsvermögen gebildet, gefolgt von Pfandbriefen. Auf Basis der Nachhaltigkeitskriterien seien zum Quartalsende Anleihen der Renault-Tochter RCI Banque verkauft worden, da neue Umweltverstöße des Konzerns bekannt geworden seien. Anleihen von Siemens, welche ebenfalls neu gegen die Ausschlusskriterien verstoßen seien, seien nicht im Bestand gewesen. (Stand vom 31.07.2020) (27.08.2020/fc/a/f)