Stuttgart (www.fondscheck.de) – Der LBBW Multi Global R (ISIN DE0009766881 / WKN 976688 ) ist ein defensiv ausgerichteter Wertpapier-Mischfonds, so die Experten von LBBW Asset Management.

Er könne weltweit in Wertpapiere, u.a. in verzinsliche Wertpapiere, Aktien und Zertifikate sowie in Geldmarktinstrumente, Investmentanteile und sonstige Anlageinstrumente investieren. Hierbei betrage die maximale Quote für Investitionen in Aktien 30% des Fondsvermögens. Zur weiteren Diversifikation sei aktuell beabsichtigt, bis zu 10% in 1:1 Zertifikate auf Edelmetalle anzulegen. Die Investmentgesellschaft dürfe in Schuldverschreibungen, Schuldscheindarlehen und Geldmarktinstrumente der Bundesrepublik Deutschland und deren Bundesländer mehr als 35% des Wertes des Sondervermögens anlegen.

Die Finanzmärkte hätten sich im Juli nicht in einer Sommerflaute, sondern äußerst lebhaft präsentiert. In Aktien, Devisen und Edelmetallen wurden reihenweise Kursniveaus erreicht und überschritten, die noch vor wenigen Monaten außer Reichweite erschienen, so die Experten von LBBW Asset Management. Die Marktstimmung sei dabei gleichzeitig gekennzeichnet gewesen von konjunktureller Zuversicht und geopolitischen Sorgen.

Während an den Aktienbörsen weiter das Szenario einer V-förmigen Konjunkturerholung dominant gewesen sei, hätten die jüngsten Konjunkturdaten an diesem Szenario jedoch Zweifel aufkommen lassen. Die im Juli begonnene Unternehmensberichtssaison habe eine deutliche Kluft zwischen Unternehmen offenbart, die durch die Pandemie unter Druck geraten seien und Unternehmen, deren Widerstandsfähigkeit und Geschäftsmodell dafür gesorgt hätten, dass sie kaum getroffen worden seien oder sogar von der aktuellen Situation hätten profitieren können.

Mit einem Rückgang von 10,1% gegenüber dem Vorquartal habe Deutschland den stärksten Konjunktureinbruch seit dem Beginn der quartalsweisen Aufzeichnung der Konjunkturdaten verzeichnet. Für die USA seien mit einem Minus von 9,5% ebenfalls erschreckend schwache und kaum für möglich gehaltene Zahlen veröffentlicht worden.

Große Zufriedenheit über die historische Einigung auf dem EU-Gipfel habe sich in Europa mit wieder zunehmenden Sorgen über die Ausbreitung des Coronavirus vermengt, insbesondere auf dem gesamten amerikanischen Kontinent. Die Folge sei vor allem ein sehr schwacher US-Dollar gewesen. Der EUR/USD-Kurs sei auf über 1,17 angestiegen und habe sich mit einem Monatsgewinn von fast 5% außergewöhnlich fest gezeigt. Die Renditen von 10-jährigen Bundesanleihen und US-Staatsanleihen hätten weiter nachgegeben. Gleichzeitig seien die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen gesunken – sowohl bei Titeln mit guter als auch bei Emittenten schwächerer Schuldnerqualität – und hätten in der Summe zu erfreulichen Kursgewinnen geführt.

Im Detail hätten Euro-Unternehmensanleihen im Juli zum vierten Mal in Folge eine positive Wertentwicklung verzeichnen können. Der ICE BofAML EN00-Index, welcher auf Euro lautende Unternehmensanleihen mit guter Schuldnerqualität (sog. Bonität BBB- oder besser) abbilde, habe im Juni eine überdurchschnittliche Wertentwicklung in Höhe von 1,7% erzielt. Somit sei die Wertentwicklung noch etwas höher gewesen als im Vormonat (1,3%).

Erneut hätten niedrigere Zinsen im Euroraum einen Renditebeitrag geliefert. Den größeren Anteil zur Wertentwicklung hätten aber die sinkenden Risikoprämien geliefert. Insgesamt habe so erneut eine deutliche Überrendite zu Staatsanleihen erzielt werden können. Neben technischen Unterstützungsfaktoren, wie den Anleihekäufen der EZB, hätten Anzeichen einer konjunkturellen Erholung zur guten Stimmung verholfen.

Wie beschrieben hätten Unternehmensanleihen mit schwächerer Schuldnerqualität (sog. Bonität BB+ und darunter) ebenfalls von der guten Stimmung im Juni profitiert. Der diese Werte abbildende Index ICE BofAML HNE0 habe einen Gesamtertrag von 1,7% ausgewiesen, ein vergleichbarer Zuwachs wie bei den Anleihen mit höherer Schuldnerqualität. Die Wertentwicklung seit Jahresbeginn sei mit -3,4% noch negativ geblieben. Die Aufholung seit März sei damit jedoch stetig vorangeschritten und sei angesichts des deutlichen Rückschlags infolge der Corona-Pandemie beachtlich.

Neben Stützungsmaßnahmen der Notenbanken und Regierungen habe bei der Erholung der Unternehmensanleihen auch die Renditesuche der Anleger im Niedrigzinsumfeld geholfen. Es habe jedoch weiterhin Potenzial für Rückschläge bestanden, welches das Fondsmanagement durch eine selektive Herangehensweise bei konjunktursensitiven Branchen und Emittenten schwächerer Schuldnerqualität berücksichtigt habe.

Auch im Juli hätten am Rohstoffmarkt die positiven Vorzeichen überwogen, wodurch dieser nun bereits den dritten Monat in Folge mit einem Kursgewinn habe beenden können. Am präsentesten seien dabei in den Medien sicherlich die Edelmetalle gewesen, mit Gold als bekanntestem Vertreter des Sektors. Das gelbe Edelmetall habe den bisherigen Höchstwert bei rund 1.920 US-Dollar pro Feinunze aus dem Jahr 2011 übertreffen können und den Juli nur knapp unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 2.000 US-Dollar beendet.

Der LBBW Multi Global R habe im Juli 1,86% gewonnen. Auf der Rentenseite sei im Juli die Position bei Unternehmensanleihen etwas reduziert worden und somit seien aufgelaufene Erträge realisiert worden. Gleichzeitig seien Absicherungsinstrumente zum Einsatz gekommen, die den Fonds gegenüber Veränderungen im Zinsmarkt weniger anfällig gemacht hätten. Darüber hinaus habe eine selektive Teilnahme bei Zeichnungen von Neuemissionen mit attraktiv erscheinenden Neuemissionsprämien stattgefunden. Diese seien teilweise in den folgenden Tagen wieder veräußert worden, um etwaige Neuemissionsprämien zu monetarisieren.

Die Netto-Aktienquote des Fonds sei im Juli zwischen ca. 16% und 19% gesteuert worden. Gegen Monatsende habe das Fondsmanagement dem Aktienportfolio in geringem Umfang Banktitel beigemischt und die Quote bei Finanzdienstleistern etwas erhöht. Ziel war es, unsere bisherige, bewusst defensive Position in diesen Sektoren temporär etwas mehr zu diversifizieren, so die Experten von LBBW Asset Management. Im Gegenzug seien beispielsweise Teile der Positionen in den Sektoren Industrie, Pharma und Versorger reduziert worden. Per Monatsende habe die Aktienquote knapp unter 18% gelegen. Auch im Juli seien wieder Absicherungsinstrumente zur Feinsteuerung der Risiken zum Einsatz gekommen.

Die Quote indirekter Edelmetallinvestitionen habe im Februar bei ca. 4,7% verharrt und aufgrund der starken Nachfrage nach diesen Metallen einen spürbaren Mehrwert liefern können. Der Kassenbestand habe im üblichen Rahmen geschwankt. (Stand vom 31.07.2020) (25.08.2020/fc/a/f)