Stuttgart (www.fondscheck.de) – Der LBBW Multi Global R (ISIN DE0009766881 / WKN 976688 ) ist ein defensiv ausgerichteter Wertpapier-Mischfonds, so die Experten von LBBW Asset Management.
Er könne weltweit in Wertpapiere, u.a. in verzinsliche Wertpapiere, Aktien und Zertifikate sowie in Geldmarktinstrumente, Investmentanteile und sonstige Anlageinstrumente investieren. Hierbei betrage die maximale Quote für Investitionen in Aktien 30% des Fondsvermögens. Zur weiteren Diversifikation sei aktuell beabsichtigt, bis zu 10% in 1:1 Zertifikate auf Edelmetalle anzulegen. Die Investmentgesellschaft dürfe in Schuldverschreibungen, Schuldscheindarlehen und Geldmarktinstrumente der Bundesrepublik Deutschland und deren Bundesländer mehr als 35% des Wertes des Sondervermögens anlegen.
Mit der Tötung des hochrangigen iranischen Offiziers Qasem Soleimani auf irakischem Gebiet hätten die USA für einen turbulenten Jahresstart an den Kapitalmärkten gesorgt. Die Gemüter hätten sich relativ schnell wieder beruhigt, bis dann das Corona-Virus in China für erneute Unruhe gesorgt habe. Die Finanzmarktakteure hätten versucht, die ökonomischen Konsequenzen einer möglichen Epidemie zu ermessen und erneut mit Verunsicherung reagiert. So habe die Mehrzahl der weltweiten Aktienindices den Januar mit einer negativen Wertentwicklung beendet, beispielweise habe der EURO STOXX 50 um 2,78% nachgegeben.
Erfreulich sei gewesen, dass dank des „Phase-1-Deals“ eine weitere Eskalation des Handelskonflikts der USA mit China habe vermieden werden können. Die noch verbleibenden Themen dürften vor Abschluss eines möglichen „Phase-2-Deals“ jedoch noch gewichtige Streitpunkte darstellen. Während sich die konjunkturelle Lage rund um den Globus in den vergangenen Wochen aufgehellt habe, habe hierzulande der ifo-Geschäftsklimaindex für eine gewisse Ernüchterung gesorgt. Gemäß Konsensschätzung sei ein Indexstand von 97,0 Punkten erwartet worden, der ifo-Index sei allerdings auf 95,9 Punkte zurückgefallen. Insbesondere im Dienstleistungssektor habe sich die Stimmung spürbar eingetrübt. Am letzten Tag des Monats habe Großbritannien nach 47 Jahren seine Mitgliedschaft in der Europäischen Union beendet. Sehr anspruchsvoll erscheine die nun folgende Klärung der künftigen Handelsbeziehungen zu Großbritannien bis Ende 2020.
Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen habe im Januar um mehr als 20 Basispunkte nachgegeben und im Monatsverlauf wieder die Marke von -0,40% unterschritten. Die US-Notenbank habe vorerst an ihrer abwartenden geldpolitischen Haltung festgehalten.
Den gewichtigen geopolitischen Belastungsfaktoren zum Trotz hätten Euro-Unternehmensanleihen mit ihrer Wertentwicklung insgesamt einen gelungenen Auftakt ins neue Jahr verzeichnen können. Während in den letzten Monaten des Vorjahres steigende Staatsanleihe-Renditen in der Eurozone einen Belastungsfaktor für den Gesamtertrag dargestellt hätten, habe sich dieser Effekt im Januar 2020 umgekehrt. Der ICE BofAML EN00-Index, welcher auf Euro lautende Unternehmensanleihen guter Bonität (BBB- oder besser) abbilde, habe mit diesem Rückenwind eine Wertentwicklung von rund 1,2% erzielen können, obgleich sich die Risikoprämien nur unwesentlich verringert hätten. Damit sei der Auftakt wie im Vorjahr gut ausgefallen, nachdem die Investmentkategorie 2017 und 2018 mit einer negativen Wertentwicklung gestartet sei.
Unternehmensanleihen schwächerer Bonität (BB+ und darunter) hätten hieran nicht anknüpfen können. Allerdings sei auch hier kein Minus zu verzeichnen gewesen: Der – diese Werte abbildende – Index ICE BofAML HNE0 habe einen Gesamtertrag nahe der 0%-Marke für den Januar ausgewiesen. Im Vergleich zu den Pendants besserer Bonität seien bei den Hochzinsanleihen die Risikoprämien im Januar angestiegen, was auf den Gesamtertrag gedrückt habe. Das zuvor erreichte sehr hohe Bewertungsniveau in Verbindung mit den erwähnten Unsicherheitsfaktoren habe eine Erklärung für die schwächeren Erträge der riskanteren Papiere im Vergleich mit den bonitätsstärkeren Alternativen geboten.
Das Jahr 2020 habe auch für den Rohstoffbereich noch ereignisreicher begonnen als das Jahr 2019 geendet habe. Mit den Entwicklungen im Iran und dem Phase-1-Abkommen zwischen den USA und China sei in der ersten Monatshälfte der Grundstein für eine positive Entwicklung bei den Rohstoffen gelegt gewesen. Dieses Bild habe sich in der zweiten Monatshälfte komplett gedreht und das Corona-Virus habe vor allem bei den konjunktursensiblen Rohstoffsektoren (Energie und Basismetalle) deutliche Spuren hinterlassen. Einzig die Edelmetalle hätten im positiven Bereich geschlossen, da einige Investoren in Zeiten der Unsicherheit gerne den „sicheren Hafen“ der Edelmetalle anlaufen würden.
Der LBBW Multi Global R habe im Januar um 1,2% zulegen können. Auf der Rentenseite seien im Januar sowohl die Investitionsquote als auch die Duration des Fonds aktiv gesteuert worden. Hierzu seien – wie auch in der Vergangenheit – Absicherungsinstrumente zum Einsatz gekommen, um die Zinsrisiken im Detail auszutarieren. Insgesamt habe der Fonds im Monatsverlauf eine relativ lange durchschnittliche Kapitalbindungsdauer ausgewiesen, was positiv zur Wertentwicklung des Fonds beigetragen habe. Im Monatsverlauf sei das Segment der Staatsanleihen etwas aufgestockt worden, wobei ein großer Teil davon auf den Zukauf von italienischen Papieren zurückzuführen gewesen sei. Bei gut gelaufenen Titeln seien Gewinne realisiert worden, um unter anderem die Effekte sich ausweitender Risikoaufschläge zu minimieren. Das Fondsmanagement habe weiterhin selektiv attraktive Neuemissionen gezeichnet.
Die Netto-Aktienquote sei im Januar zwischen 18,7% und 22% gesteuert worden. Veränderungen in der Quote seien überwiegend durch den Einsatz von Absicherungsinstrumenten vorgenommen worden. Die größeren Veränderungen in den Sektorgewichtungen des Portfolios hätten zum einen durch Zukäufe in den Sektoren Pharma sowie Nahrungsmittel stattgefunden, parallel seien Werte aus den Sektoren Industrie und Rohstoffe abgebaut worden. Zusätzlich seien Positionen im Bankensektor aufgebaut worden, um den Gesamtfonds stabiler bei einem unerwarteten Zinsanstieg aufzustellen. Der Anteil an indirekten Edelmetallanlagen sei im Januar um rund 3,5% zurückgefahren worden, um den bis dahin sehr positiven Beitrag zu fixieren. Der Kassenbestand habe sich etwas erhöht. (Stand vom 31.01.2020) (28.02.2020/fc/a/f)