München (www.fondscheck.de) – Hartnäckige Inflation, weitere Zinsanhebungen der Notenbanken, drohende Rezession und in Europa dazu eine mögliche Energieversorgungskrise – mit dieser Gemengelage wurde der September ähnlich wie schon der Juni von einer heftigen Verkaufswelle geprägt, so die Experten von Deka Investment.

Von den großen Indices habe es am stärksten den MSCI Emerging Markets mit 11,9 Prozent erwischt. Der Nasdaq Composite habe 10,5 und der S&P 500 9,5 Prozent abgegeben. 7,7 Prozent sei es beim Nikkei 225 ins Minus gegangen. In Europa hätten der DAX und der EURO STOXX 50 etwas moderater reagiert, aber die 5,6 Prozent minus seien ebenfalls schmerzlich genug gewesen.

Auch für Anleihekurse sei es abwärts gegangen, mit den Renditen entsprechend aufwärts. Der Bund-Future als Maßstab für Bundesanleihen habe 6,4 Prozent verloren. Schlimmer habe es die englischen Papiere erwischt, die zeitweise für zehnjährige Laufzeiten Renditen von mehr als fünf Prozent aufgewiesen hätten. Ausgelöst worden sei dies durch eine veritable Pfundkrise, die wiederum die Folge eines verunglückten Mini-Budgets der neuen Tory-Regierung gewesen sei. So habe die Bank von England wieder mit massiven Anleihekäufen eingreifen müssen, um den Markt zu beruhigen.

An der Währungsfront zwischen Euro und Dollar sei es dagegen vergleichsweise stabil geblieben. Aber der Euro habe weiter gegenüber dem Dollar verloren, ein Minus von 2,5 Prozent. Wegen der Rezessionstendenzen habe sich der Ölpreis weiter abgeschwächt. Für die Sorte Brent sei es um 8,8 Prozent abwärts gegangen. Das Gold habe von der Krise nicht profitieren können. Der Preis für die Feinunze sei um drei Prozent gesunken.

Bei diesen Verwerfungen sei es auch am Markt für ETFs hoch hergegangen. Vor allem zuvor gehypte Fonds auf Wasserstoffgewinnung seien fallengelassen worden und hätten mehr als 20 Prozent verloren. Bei den Länderfonds seien russische Aktien an der Negativspitze gewesen, wieder mit mehr als 50 Prozent minus. Dann habe es Korea-ETFs erwischt, die um 17 Prozent in die Knie gegangen seien. Abgestoßen worden seien mit minus 16 Prozent auch spezielle China-Fonds mit Ausrichtung auf Technologie und Internet. Generell hätten Wachstumswerte in Europa mit Verlusten um die 13 Prozent Federn gelassen.

Gewinne hätten sich in engen Grenzen gehalten, mal abgesehen von gehebelten inversen Produkten. Auffällig seien kleine Gewinne bei ETFs mit Bezug zu Edelmetallen, mit Minenwerten auf Gold und Palladium gewesen. Dort sei es drei Prozent nach oben gegangen. Drei Prozent hätten auch Fonds mit amerikanischen Staatsanleihen zugelegt. Bescheidene zwei Prozent hätten sich ETFs auf Indonesien verbessern können. (Ausgabe Oktober 2022) (25.10.2022/fc/a/e)