München (www.fondscheck.de) – Nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA schien der Markt wie ausgewechselt, so die Experten von Deka Investment.

Sein Versprechen, Regulierungen abzubauen, habe die Herzen der Börsianer höher schlagen lassen. An der Wall Street seien die Bullen auf Trab gekommen. Der Dow habe im November 7,5 Prozent geschafft, der Nasdaq Composite 6,2 und der breite S&P 500 immerhin noch 5,7 Prozent. So mancher Markt in Europa habe sich anstecken lassen. Der DAX zum Beispiel habe 2,9 Prozent geschafft. Selbst der Shanghai Composite, über dem die Zolldrohungen von Trump geschwebt hätten, habe noch 1,4 Prozent zulegen können.

Aber es habe auch Verlierer gegeben, bei denen die Drohung eines Handelskrieges Spuren hinterlassen habe. Der EURO STOXX 50 habe 0,5 Prozent verloren, der Nikkei in Japan schon 2,2 Prozent und die Emerging Markets seien mit minus 3,7 Prozent auf Tauchstation gegangen. Der Höhenflug des Goldes habe eine Pause gemacht, ein Minus von 3,7 Prozent. Der Ölpreis für die Sorte Brent habe sich um 0,3 Prozent verringert. Aber die Metallaktien seien dagegen in Erwartung von mehr Investitionen angestiegen, ein Plus von 1,7 Prozent.

Was sich an den klassischen Börsen abgespielt habe, sei aber nichts dagegen gewesen, was sich bei den Kryptowährungen getan habe. Der Markt sei explodiert, weil Trump sich als Krypto-Freund geoutet habe und das Ende der scharfen Regulierungen versprochen habe. Das habe sich auch bei den Exchange Traded Products gezeigt, zu denen Fonds und Notes gehören würden. In den USA hätten zudem Bitcoin-ETFs geboomt, die aber wegen der Konzentration auf ein Produkt nach europäischer Lesart als Notes oder Zertifikate zu bezeichnen wären. Bei den in Europa notierten Produkten habe es ungehebelt Gewinne von bis zu 80 Prozent gegeben.

Aber auch klassische ETFs hätten überdurchschnittlich profitiert, sofern sie auf die Blockchain-Technologien gesetzt hätten, die ja die Grundlage für die Kryptowährungen seien. Für solche Fonds sei es immerhin auch um 40 Prozent nach oben gegangen. Ansonsten hätten Branchen in den USA profitiert, die vermeintlich von Trumps Politikankündigungen profitieren könnten, Investitionsgüter und Energiewerte. Sie hätten um bis zu 20 Prozent zugelegt.

Die Zahl der Verlierer habe sich in engen Grenzen gehalten. Nur rund ein Viertel der in Europa notierten Produkte habe Federn gelassen, am stärksten vor allem gehebelte Short-Produkte auf Krypto. Bei den klassischen ETFs seien vor allem Länderindizes in Asien aufgefallen. Indonesien- und Philippinenfonds hätten rund sechs Prozent abgegeben. Auch Goldminen-Werte hätten mit 3,5 Prozent im Minus notiert.

Auch beim Nettomittelaufkommen hätten die Aktien geglänzt. Sie hätten im November mit 29,4 Milliarden Euro den bisher stärksten Monatszuwachs des Jahres erreicht. Anleihen hätten sich mit 349,2 Millionen Flows begnügen müssen. Für den Geldmarkt habe es 155,9 Millionen Euro gegeben. Rohstoffe dagegen hätten verloren. Ihre Flows seien um 2,3 Milliarden Euro gesunken. (17.12.2024/fc/a/e)