Frankfurt (www.fondscheck.de) – Rekorde über Rekorde in den USA: Sowohl Dow Jones als auch S&P 500 und NASDAQ 100 haben am Montag Höchststände erklommen, so die Deutsche Börse AG.

Der DAX liege mit aktuell 16.654 Punkten hingegen einiges unter seinem Allzeithoch von 16.993,60 Zählern aus dem Dezember. „Die Aktienmärkte zeigten ein gemischtes Bild. Während der DAX verlor, konnten die amerikanischen Indices zulegen“, bemerke Holger Heinrich von der Baader Bank. Insgesamt sehe er einen Käuferüberhang im ETF-Handel, bei leicht höheren Umsätzen. ETF-Händler Jan Duisberg von der ICF Bank melde ebenfalls gute Umsätze, mit Käufen und Verkäufen.

Laut Duisberg würden vor allem klassische Aktien-ETFs gehandelt, aber auch Spezielleres wie der Deka Stoxx Europe Strong Growth 20 (ISIN DE000ETFL037 / WKN ETFL03 ). „Das größte Interesse lag auf europäischen Produkten“, bemerke Heinrich. Neben EURO STOXX 50- (ISIN LU0274211217 / WKN DBX1EU ) und Stoxx Europe 600-ETFs (ISIN LU2581375156 / WKN DBX0TR ) gelte das auch für MSCI Europe Minimal Volatility- (ISIN IE00B86MWN23 / WKN A1J783 ) und Dividendenprodukte wie der Franklin European Quality Dividend (ISIN IE00BF2B0L69 / WKN A2DTF2 ).

„Bei den World Produkten sieht es ähnlich aus“, ergänze Heinrich. Viel um gehe in klassischen MSCI World-Produkten, aber auch deren ESG-Varianten (ISIN IE00BFNM3K80 / WKN A2N6TE ). „Wie bei den Europäern gibt es auch hier Interesse an Minimum Volatility, außerdem an Small Caps.“ Die Nachfrage nach US-Aktien sei verhaltender als üblich. Umsatzstark hätten sich vor allem S&P 500-, Dow Jones- und NASDAQ 100-Tracker präsentiert.

Viel Handel sehe Duisberg derzeit auch bei ETNs mit Hebel, und zwar in beiden Richtungen. Beispiele seien der WisdomTree DAX 3x Daily Leveraged (ISIN IE00B878KX55 / WKN A1VBKS ) und der WisdomTree DAX 3x Daily Short (ISIN IE00B8GKPP93 / WKN A1VBKG ). Ebenfalls extrem beliebt: Die gehebelten Nasdaq-Tracker von WisdomTree, long und short (ISIN IE00BLRPRL42 / WKN A3GL7E).

Auffällig sei laut Duisberg derzeit das Interesse an chinesischen Aktien. „Dabei haben Chinas Märkte gerade neue Tiefs erlebt.“ Zugegriffen werde etwa beim Deka MSCI China ex A Shares (ISIN DE000ETFL326 / WKN ETFL32 ). Auch Andreas Schröer von Lang & Schwarz beobachte aktuell relativ viel Umsatz mit Asiens Aktien, und zwar nicht nur chinesischen. Mehr Beachtung als üblich finde Indiens Aktienmarkt, beispielsweise mit dem iShares MSCI India (ISIN IE00BZCQB185 / WKN A2AFCY ), aber auch Japans Börse, etwa mit dem Amundi Index MSCI Japan SRI PAB (ISIN LU1646360542 / WKN LYX00T ).

Japans Aktien würden im Gegensatz zu Chinas haussieren: Der japanische Nikkei sei am Dienstag auf den höchsten Stand seit 34 Jahren gestiegen. Was chinesische Aktien angehe, sei der Schwerpunkt bei der ICF der HSBC Hang Seng Tech mit in Hongkong gehandelten Technologie-Aktien (ISIN IE00BMWXKN31 / WKN A2QHV0 ). Eher wenig um gehe in breit streuenden Emerging Markets-ETFs, wie Schröer bemerke.

Der MSCI Emerging Markets hinke dem MSCI World schon länger hinterher. Während der MSCI World dem Indexanbieter MSCI zufolge auf Drei-, Fünf- und Zehnjahressicht (per Ende Dezember 2023) auf Renditen von 7,3 Prozent, 12,8 Prozent und 8,6 Prozent im Jahr komme, seien es beim MSCI Emerging Markets minus 5 Prozent, plus 3,7 Prozent und plus 2,7 Prozent.

Im Handel mit Branchen-ETFs drehe sich laut Duisberg einmal mehr das meiste um Technologieaktien. Viel Zu-, aber auch Abflüsse beobachte er für den L&G Battery Value-Chain (ISIN IE00BF0M2Z96 / WKN A2H5GK ) und den L&G Hydrogen Economy (ISIN IE00BMYDM794 / WKN A2QMAL ).

Der Battery-ETF bilde Unternehmen ab, die für Batterien benötigte Metalle produzieren oder Batterietechnologien entwickeln würden. Der 2018 auf den Markt gebrachte ETF sei anfangs sehr gut gelaufen, auf Fünfjahressicht punkte er mit einer Rendite von 15,7 Prozent im Jahr. Auf Dreijahressicht liege er allerdings im Minus. Noch schlechter laufe der 2021 begebene Hydrogen-ETF. „Der hat Anlegern bisher nur Verluste gebracht“, stelle Duisberg fest.

Auch bei Krypto-ETNs sei richtig viel los. Viel um gehe laut Duisberg etwa im VanEck Bitcoin (ISIN DE000A28M8D0 / WKN A28M8D ), aber auch in Solana- (ISIN GB00BNGJ9G01 / WKN A3GX35) und Ethereum-ETNs (ISIN CH0454664027 / WKN A2T68Z ). Auch Schröer von Lang & Schwarz registriere gute Umsätze mit Krypto-ETNs. „Aktuell ist aber mehr die zweite Reihe betroffen, etwa Solana-Tracker.“

Spekulationen auf die Genehmigung eines Bitcoin-Spot-ETFs durch die US-Wertpapieraufsicht SEC hätten den Bitcoin in der ersten Januar-Woche bis über 45.000 US-Dollar getrieben. Nach der Zulassung vor knapp zwei Wochen sei der Kurs allerdings gesunken. Am Dienstagmittag seien es 39.008 US-Dollar gewesen – ein Siebenwochentief. (Ausgabe vom 23.01.2024) (24.01.2024/fc/a/e)