Frankfurt (www.fondscheck.de) – Die Rezessionsangst lastet weiter auf den Märkten, so die Deutsche Börse AG.
Zwar habe sich der DAX nach den durchaus kräftigen Verlusten in den Vorwochen etwas stabilisiert.
Am Dienstagmittag liege der Index bei 13.284 Punkten – über dem Niveau von gestern und in etwa auf dem Niveau vor einer Woche. Die Unsicherheit bleibe aber groß. Frank Mohr von Société Générale melde einen Verkaufsüberhang im ETF-Handel – bei leicht rückläufigen Umsätzen. „Anleger orientieren sich derzeit, wohin die Reise geht.“
Wichtiges Thema sei weiter die Öl- und Gaspreisexplosion. Die Energiebranche gehöre daher unverändert zu den am stärksten beachteten Branchen. Wie Mohr feststelle, würden Produkte wie der iShares Oil & Gas Exploration & Production (ISIN IE00B6R51Z18 / WKN A1JKQL ) aktuell aber eher verkauft. „Das dürften Gewinnmitnahmen sein nach der zuvor sehr guten Kursentwicklung.“
Fabian Wörndl von Lang & Schwarz beobachte hingegen noch viele Käufe in dem iShares-Produkt. „Bei Energiewerten ist richtig viel los.“ Der Ölpreis liege zwar weiter deutlich unter dem März-Hoch von 133 US-Dollar für ein Barrel Brent, sei zuletzt aber wieder etwas gestiegen auf aktuell 112 US-Dollar.
Laut Mohr würden aktuell Aktien aus der Gesundheitsbranche gefragt bleiben, etwa mit dem iShares MSCI World Health Care Sector (ISIN IE00BJ5JNZ06 / WKN A2PHCD ). Ebenfalls beliebt seien Immobilienaktien, zum Beispiel mit dem iShares Developed Markets Property Yield (ISIN IE00B1FZS350 / WKN A0LEW8 ). Abgaben überwögen laut Mohr in der Grundstoffbranche, vor allem bei Goldproduzenten (ISIN LU0488317701 / WKN ETF091). Der Goldpreis pendle nach seinem Allzeithoch im März bei 2.069 US-Dollar seit Wochen um 1.820 US-Dollar.
Was breit streuende Aktien-ETFs angehe, stünden einmal mehr US- und Welt-Indizes im Mittelpunkt des Interesses. „Die machen bei uns jeweils ein Drittel der Umsätze aus, europäische Aktien nur 8 Prozent“, konkretisiere Mohr. Bei S&P-ETFs hätten sich Käufe und Verkäufe die Waage (ISIN IE00B3ZW0K18 / WKN A1C5E9) gehalten. Gut an komme laut Mohr der iShares Core MSCI World (ISIN IE00B4L5Y983 / WKN A0RPWH ). „Europäische Aktien sind derzeit kein Thema.“
Auch Fabian Wörndl sehe US- und Welt-Aktien in der Gunst der Anleger*ìnnen vorne. In den Portfolios lande häufig der Xtrackers S&P 500 (ISIN LU0490618542 / WKN DBX0F2 ). Außerdem sei die Sorge um Italien gewachsen, er melde höhere Umsätze mit italienischen Aktien mit tendenziell Abgaben. „Chinesische Aktien sind hingegen wieder mehr gesucht“, stelle der Händler mit Blick auf den Lyxor MSCI China ESG Leaders Extra (ISIN LU1900068914 / WKN LYX011 ) fest. Der ETF habe sich zuletzt klar erholt und komme seit Jahresanfang nur noch auf ein kleines Minus von 1,5 Prozent. Auch andere ETFs, die chinesische Aktien abbilden würden, seien auf Erholungskurs, etwa der iShares MSCI China (ISIN IE00BQT3WG13 / WKN A12DPT ).
Wegen der nach wie vor hohen Volatilität an den Aktienmärkten würden Kunden von Lang & Schwarz außerdem Volatilitäts-ETNs wie den WisdomTree S&P 500 VIX Short-Term Futures 2.25x Daily Leveraged (ISIN IE00BLRPRH06 / WKN A3GL7G ) handeln. „Der dient als Hedge und wird mal gekauft, mal verkauft“, erkläre Wörndl.
Kunden der Société Générale würden außerdem auf europäische Staatsanleihen setzen, etwa mit dem Amundi Prime Euro Govies (ISIN LU2089238898 / WKN A2PWMP ) oder dem Lyxor Euro Government Bond (ISIN LU1650490474 / WKN LYX0XK ). Im Handel mit Unternehmensanleihen sei laut Mohr hingegen kein klares Bild auszumachen. (Ausgabe vom 28.06.2022) (30.06.2022/fc/a/e)