Stuttgart (www.fondscheck.de) – Der LBBW Multi Global R (ISIN DE0009766881 / WKN 976688 ) ist ein defensiv ausgerichteter Wertpapier-Mischfonds, so die Experten von LBBW Asset Management.
Er könne weltweit in Wertpapiere, u.a. in verzinsliche Wertpapiere, Aktien und Zertifikate sowie in Geldmarktinstrumente, Investmentanteile und sonstige Anlageinstrumente investieren. Hierbei betrage die maximale Quote für Investitionen in Aktien 30% des Fondsvermögens. Zur weiteren Diversifikation sei aktuell beabsichtigt, bis zu 10% in 1:1 Zertifikate auf Edelmetalle anzulegen. Die Investmentgesellschaft dürfe in Schuldverschreibungen, Schuldscheindarlehen und Geldmarktinstrumente der Bundesrepublik Deutschland und deren Bundesländer mehr als 35% des Wertes des Sondervermögens anlegen.
Aufgrund der starken Zunahme der Covid-19-Inzidenzen habe sich die Politik Ende Oktober gezwungen gesehen, einen zweiten Lockdown zu verordnen. Die hohe Dynamik der Konjunkturerholung der letzten Monate werde dadurch gefährdet. Die Stimmungsindikatoren für den Dienstleistungssektor hätten bereits in den letzten Wochen zur Schwäche tendiert, während in der Verarbeitenden Industrie bis zuletzt eine positive Tendenz angehalten habe. Die Anfang September gestartete Korrektur der Aktienmärkte habe sich im Oktober, im Vorfeld des zweiten Lockdowns, weiter fortgesetzt. Der europäische Rentenmarkt habe sich im Oktober dagegen von der freundlichen Seite gezeigt, während sich in den USA eine Tendenz zu steigenden Zinsen etabliert habe.
Der DAX habe den Monat Oktober mit einem Kursverlust von ca. 9,4% beendet und der marktbreite STOXX Europe 600 habe gut 5% verloren. Bei den amerikanischen Leitindices seien die Kursrückgänge mit rund 2,7% für den S&P 500 und ca. 2,3% für den technologielastigen NASDAQ moderater ausgefallen.
10-jährige deutsche Staatsanleihen hätten im Durchschnitt 0,6% hinzugewonnen. Anleihen der so genannten Euro-Peripherie seien etwas stärker gesucht gewesen. Gold habe nach der kräftigeren Korrektur im September seitwärts tendiert und bei einem Preis von 1.878 US-Dollar pro Feinunze geschlossen. Der Euro habe sein zwischenzeitliches Hoch zum US-Dollar am 1. September mit gut 1,20 erreicht und befinde sich seitdem in einer Korrekturphase.
Im Detail hätten Euro-Unternehmensanleihen im Oktober eine positive Wertentwicklung verzeichnen können. Der ICE BofAML EN00-Index, welcher auf Euro lautende Unternehmensanleihen mit guter Schuldnerqualität (sog. Bonität BBB- oder besser) abbilde, habe im Oktober eine Wertentwicklung in Höhe von ca. 1% erzielt. Im Gesamtjahr habe der Index per Monatsende damit rund 1,7% im Plus gelegen. Rückenwind sei erneut von einem gesunkenen Zinsniveau gekommen. Die Risikoprämien seien im Gegensatz zum Vormonat gefallen und hätten zu einer Überrendite gegenüber Staatsanleihen geführt. Unternehmensanleihen mit schwächerer Schuldnerqualität (sog. Bonität BB+ und darunter) hätten, anders als im September, einen positiven Gesamtertrag ausgewiesen. Der diese Werte abbildende Index ICE BofAML HNE0 habe mit 0,3% leicht im Plus gelegen. Auf Gesamtjahressicht sei per Monatsende noch ein Minus in Höhe von ca. -2,3% verzeichnet worden.
Unternehmensanleihen hätten von den Anleihekäufen der EZB und Quartalsergebnissen profitiert, die mehrheitlich die Erwartungen übertroffen hätten. Auf der anderen Seite habe eine Vielzahl an Unsicherheitsfaktoren für zwischenzeitliche Rückschläge gesorgt.
Der Rohstoffmarkt habe – gemessen am Bloomberg Commodity ex-Agriculture and Live-stock Index – im Oktober nahezu unverändert geschlossen. Allerdings habe insbesondere der Ölkomplex gegen Ende Oktober niedriger tendiert, da eine weitere Erholung der Nachfrage durch restriktivere Maßnahmen diverser Staaten zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie zunehmend infrage gestellt worden sei. Bei den Edelmetallen habe Gold seinen Status als sicherer Hafen im Monatsverlauf immer weiter aufgegeben und verstärkt im Einklang mit Risikoanlagen wie beispielsweise Aktien gehandelt.
Der LBBW Multi Global R habe sich auf Monatssicht seitwärts bewegt. Zum Monatswechsel habe sich die Wertentwicklung auf 0,04% aggregiert. Innerhalb des Monats habe der Fonds bis 12.10. um 1,66% zugelegt, die dann jedoch im Abverkauf risikoreicher Anlagen aufgrund der anschwellenden zweiten Covid-19-Welle wieder abgeschmolzen seien.
Auf der Rentenseite sei im Oktober die Positionierung in Unternehmensanleihen etwas zurückgefahren worden. Insbesondere Anleihen mit etwas niedrigeren, schwächeren Ratings aus dem Investmentgrade-Bereich seien hier verkauft worden, um die Sensitivität hinsichtlich einer Ausweitung von Risikoaufschlägen zu verringern. Außerdem seien die restlichen Pfandbriefe des Portfolios abgebaut und in Staatsanleihen umgeschichtet worden. Gleichzeitig seien erneut Absicherungsinstrumente aktiv zum Einsatz gekommen, die der Feinsteuerung der Zinssensitivität gedient hätten.
Die Netto-Aktienquote des Fonds sei im Oktober von rund 21,5% auf 19,1% zurückgefahren worden. Dies sei einerseits durch den Aufbau von Absicherungsinstrumenten, andererseits aber auch durch Umschichtungen bei den physischen Aktien geschehen, um die Selektion des Portfolios zu optimieren. Beispielsweise habe das Fondsmanagement im Bausektor zugekauft, während im Immobiliensektor tendenziell Positionen zurückgeführt worden seien.
Der Anteil an indirekten Edelmetallanlagen habe sich im Oktober unverändert auf ca. 5% belaufen. Der Kassenbestand habe im üblichen Rahmen geschwankt. (Stand vom 30.10.2020) (24.11.2020/fc/a/f)