Starke Schwankungen: Die
deutschen Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche ohne
einheitlichen Trend gezeigt. Nach einem soliden Wochenauftakt
brachen die Kurse am Dienstag auf breiter Front ein, die
wichtigsten Indizes verzeichneten Verluste zwischen zwei und drei
Prozent. Ausgelöst wurde der Kursrutsch durch Inflationssorgen und
daraus resultierende Zinsängste. Höhere Zinsen verteuern
einerseits die Finanzierung von Unternehmen, andererseits machen
sie Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren weniger
attraktiv.

Ab Mitte
der Handelswoche setzte dann eine Erholungsbewegung ein, die die
einzelnen Indizes aber recht unterschiedlich voranbrachte. Zu
Wochenausklang lieferten zudem unerwartet schwache
US-Arbeitsmarktzahlen einen Aufwärtsimpuls. Zwar dämpften diese
die Erwartungen einer raschen wirtschaftlichen Erholung von der
Corona-Krise, andererseits ließen sie aber auch Sorgen vor einer
baldigen Straffung der sehr lockeren Geldpolitik schwinden. Wir
stellen den Marktkommentar von Robert Ertl, Börse München, vor.

Nur der DAX gewinnt im
Wochenvergleich

Der Deutsche Aktienindex (Dax)
gewann im Wochenvergleich 1,7 Prozent auf 15.399,65 Punkte.
Größte Wochengewinner im Index waren die Titel von Adidas mit einem Plus von
7,60 Prozent. Die Anleger honorierten Quartalszahlen und
Ausblick des Sportartikelherstellers. Der MDax gab 0,1 Prozent ab
auf 32.665,02 Zähler. Während hier mit HelloFresh einer der
Profiteure der Corona-Krise auf Wochensicht einen Kursrückgang
von knapp 8 Prozent hinnehmen musste, kletterten die Titel von Hugo Boss im gleichen
Zeitraum um über 11 Prozent. Der Modekonzern hatte mit seinen
Quartalszahlen Anleger und Analysten überzeugt. Der TecDax verlor im
Wochenvergleich 2,2 Prozent auf 3.427,58 Punkte. Corona-Gewinner
wie Technologietitel standen in der vergangenen Woche besonders
unter Abgabedruck. Der m:access All-Share büßte
1,2 Prozent auf 2.931,53 Zähler ein.

BILD: ADIDAS

Überzeugte die Anleger durch die Zahlen aus der
Vergangenheit den Ausblick in die Zukunft: Der
Herzogenauracher Sportartikelhersteller adidas.

Deutsche Anleihen: Spürbar
zugelegt

Die Kurse an den deutschen
Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche bei schwankendem
Verlauf zugelegt. Für Auftrieb sorgten zu Wochenbeginn einige
als schwächer eingestufte Konjunkturdaten sowie die zeitweilig
trübe Stimmung an den Aktienbörsen. Im weiteren Wochenverlauf
veröffentlichte, besser als erwartet ausgefallene
Wirtschaftszahlen belasteten dagegen die Bundespapiere.
Letztlich ging die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen
Bundesanleihe im Wochenvergleich von -0,20 auf -0,22 Prozent
zurück. Die Umlaufrendite sank von -0,27 auf -0,29 Prozent.

.

USA: Technologietitel unter
Druck

Die US-Aktienbörsen haben in
der vergangenen Woche überwiegend zugelegt, Technologietitel
standen allerdings über weite Strecken unter Druck. Am
vergangenen Freitag profitierten zwar auch diese vom Schub durch
die schwachen Arbeitsmarktdaten, die Befürchtungen einer
strafferen Geldpolitik sinken ließen, für eine positive
Wochenbilanz reichte es allerdings nicht. Der technologielastige
Nasdaq-100-Index gab im Wochenvergleich um 1,0 Prozent auf
13.719,63 Punkte nach. Dagegen gewann der Dow-Jones-Index, der ab
Mittwoch drei Tage in Folge neue Rekordhochs markiert hatte, 2,7
Prozent auf 34.777,76 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um
1,2 Prozent auf 4.232,60 Punkte, der Index erreichte am Freitag
ebenfalls einen neuen Höchststand.

Ausblick: Hohe
Schwankungsanfälligkeit

Die Schwankungen an den
deutschen Aktienbörsen könnten auch in der aktuellen Woche
anhalten. Dabei könnte der Optimismus in Hinblick auf die
Nach-Corona-Zeit die Kurse weiter antreiben, während Ängste vor
höheren Zinsen und Sorgen, die Bewertungen vieler Titel könnten
schon zu weit gelaufen sein, dämpfend wirken könnten. Gerade in
Bezug auf den letztgenannten Punkt könnten neue Quartalsberichte
zusätzliche Argumente für oder wider liefern. Hier steht in den
kommenden Tagen wieder eine ganze Reihe von Veröffentlichungen
an. Dabei berichten aus dem Dax beispielsweise Allianz, Bayer, Deutsche Wohnen, E.on und RWE, wobei Eckdaten
teilweise schon bekannt gegeben wurden. Die vergangene Woche hat
allerdings gezeigt, dass auch im Rahmen der Erwartungen oder gut
ausgefallene Zahlen nicht unbedingt zu Kurssteigerungen geführt
hatten. Vielmehr hatten etliche Anleger in diesem Fall den
Börsenspruch „sell on good news“ befolgt. Deutlich über den
Prognosen liegende Zahlen waren aber auch honoriert worden.

Impulse von den
Wirtschaftsdaten

Während es von
Unternehmensseite etliche Impulse geben wird, halten sich diese
mit Blick auf Wirtschaftsdaten in Grenzen. Zu den wenigen
potenziell Markt-bewegenden Veröffentlichungen zählen die
ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sowie Inflationszahlen
von dies- wie jenseits des Atlantiks. Diesen kommt derzeit wegen
ihren möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik eine höhere
Bedeutung zu als in früheren Jahren. In den USA werden am
Freitag zudem die Einzelhandelsumsätze sowie das
Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Allerdings könnte an diesem
Tag der Handel hierzulande ruhiger als gewöhnlich sein – am am
Donnerstag anstehenden Feiertag „Christi Himmelfahrt“ findet
zwar Börsenhandel statt, erfahrungsgemäß sind die Umsätze an
solchen Tagen aber dünner, und für Freitag als Brückentag könnte
dasselbe gelten.

Ausgewählte wichtige
Termine der Woche



Dienstag, 11.05.: ZEW-Konjunkturerwartungen
(Deutschland); Verbraucherpreise in China


Mittwoch, 12.05.: Verbraucherpreise
in Deutschland; Industrieproduktion in der Eurozone;
Verbraucherpreise in den USA


Donnerstag, 13.05. (Christi
Himmelfahrt, Börsenhandel findet statt): Erzeugerpreise in
den USA


Freitag, 14.05.: Einzelhandelsumsätze
in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan
(USA); Industrieproduktion in den USA; Import- und
Exportpreise in den USA

Starke Schwankungen: Die
deutschen Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche ohne
einheitlichen Trend gezeigt. Nach einem soliden Wochenauftakt
brachen die Kurse am Dienstag auf breiter Front ein, die
wichtigsten Indizes verzeichneten Verluste zwischen zwei und drei
Prozent. Ausgelöst wurde der Kursrutsch durch Inflationssorgen und
daraus resultierende Zinsängste. Höhere Zinsen verteuern
einerseits die Finanzierung von Unternehmen, andererseits machen
sie Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren weniger
attraktiv.

Ab Mitte
der Handelswoche setzte dann eine Erholungsbewegung ein, die die
einzelnen Indizes aber recht unterschiedlich voranbrachte. Zu
Wochenausklang lieferten zudem unerwartet schwache
US-Arbeitsmarktzahlen einen Aufwärtsimpuls. Zwar dämpften diese
die Erwartungen einer raschen wirtschaftlichen Erholung von der
Corona-Krise, andererseits ließen sie aber auch Sorgen vor einer
baldigen Straffung der sehr lockeren Geldpolitik schwinden. Wir
stellen den Marktkommentar von Robert Ertl, Börse München, vor.

Nur der DAX gewinnt im
Wochenvergleich

Der Deutsche Aktienindex (Dax)
gewann im Wochenvergleich 1,7 Prozent auf 15.399,65 Punkte.
Größte Wochengewinner im Index waren die Titel von Adidas mit einem Plus von
7,60 Prozent. Die Anleger honorierten Quartalszahlen und
Ausblick des Sportartikelherstellers. Der MDax gab 0,1 Prozent ab
auf 32.665,02 Zähler. Während hier mit HelloFresh einer der
Profiteure der Corona-Krise auf Wochensicht einen Kursrückgang
von knapp 8 Prozent hinnehmen musste, kletterten die Titel von Hugo Boss im gleichen
Zeitraum um über 11 Prozent. Der Modekonzern hatte mit seinen
Quartalszahlen Anleger und Analysten überzeugt. Der TecDax verlor im
Wochenvergleich 2,2 Prozent auf 3.427,58 Punkte. Corona-Gewinner
wie Technologietitel standen in der vergangenen Woche besonders
unter Abgabedruck. Der m:access All-Share büßte
1,2 Prozent auf 2.931,53 Zähler ein.

BILD: ADIDAS

Überzeugte die Anleger durch die Zahlen aus der
Vergangenheit den Ausblick in die Zukunft: Der
Herzogenauracher Sportartikelhersteller adidas.

Deutsche Anleihen: Spürbar
zugelegt

Die Kurse an den deutschen
Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche bei schwankendem
Verlauf zugelegt. Für Auftrieb sorgten zu Wochenbeginn einige
als schwächer eingestufte Konjunkturdaten sowie die zeitweilig
trübe Stimmung an den Aktienbörsen. Im weiteren Wochenverlauf
veröffentlichte, besser als erwartet ausgefallene
Wirtschaftszahlen belasteten dagegen die Bundespapiere.
Letztlich ging die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen
Bundesanleihe im Wochenvergleich von -0,20 auf -0,22 Prozent
zurück. Die Umlaufrendite sank von -0,27 auf -0,29 Prozent.

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USA: Technologietitel unter
Druck

Die US-Aktienbörsen haben in
der vergangenen Woche überwiegend zugelegt, Technologietitel
standen allerdings über weite Strecken unter Druck. Am
vergangenen Freitag profitierten zwar auch diese vom Schub durch
die schwachen Arbeitsmarktdaten, die Befürchtungen einer
strafferen Geldpolitik sinken ließen, für eine positive
Wochenbilanz reichte es allerdings nicht. Der technologielastige
Nasdaq-100-Index gab im Wochenvergleich um 1,0 Prozent auf
13.719,63 Punkte nach. Dagegen gewann der Dow-Jones-Index, der ab
Mittwoch drei Tage in Folge neue Rekordhochs markiert hatte, 2,7
Prozent auf 34.777,76 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um
1,2 Prozent auf 4.232,60 Punkte, der Index erreichte am Freitag
ebenfalls einen neuen Höchststand.

Ausblick: Hohe
Schwankungsanfälligkeit

Die Schwankungen an den
deutschen Aktienbörsen könnten auch in der aktuellen Woche
anhalten. Dabei könnte der Optimismus in Hinblick auf die
Nach-Corona-Zeit die Kurse weiter antreiben, während Ängste vor
höheren Zinsen und Sorgen, die Bewertungen vieler Titel könnten
schon zu weit gelaufen sein, dämpfend wirken könnten. Gerade in
Bezug auf den letztgenannten Punkt könnten neue Quartalsberichte
zusätzliche Argumente für oder wider liefern. Hier steht in den
kommenden Tagen wieder eine ganze Reihe von Veröffentlichungen
an. Dabei berichten aus dem Dax beispielsweise Allianz, Bayer, Deutsche Wohnen, E.on und RWE, wobei Eckdaten
teilweise schon bekannt gegeben wurden. Die vergangene Woche hat
allerdings gezeigt, dass auch im Rahmen der Erwartungen oder gut
ausgefallene Zahlen nicht unbedingt zu Kurssteigerungen geführt
hatten. Vielmehr hatten etliche Anleger in diesem Fall den
Börsenspruch „sell on good news“ befolgt. Deutlich über den
Prognosen liegende Zahlen waren aber auch honoriert worden.

Impulse von den
Wirtschaftsdaten

Während es von
Unternehmensseite etliche Impulse geben wird, halten sich diese
mit Blick auf Wirtschaftsdaten in Grenzen. Zu den wenigen
potenziell Markt-bewegenden Veröffentlichungen zählen die
ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sowie Inflationszahlen
von dies- wie jenseits des Atlantiks. Diesen kommt derzeit wegen
ihren möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik eine höhere
Bedeutung zu als in früheren Jahren. In den USA werden am
Freitag zudem die Einzelhandelsumsätze sowie das
Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Allerdings könnte an diesem
Tag der Handel hierzulande ruhiger als gewöhnlich sein – am am
Donnerstag anstehenden Feiertag „Christi Himmelfahrt“ findet
zwar Börsenhandel statt, erfahrungsgemäß sind die Umsätze an
solchen Tagen aber dünner, und für Freitag als Brückentag könnte
dasselbe gelten.

Ausgewählte wichtige
Termine der Woche



Dienstag, 11.05.: ZEW-Konjunkturerwartungen
(Deutschland); Verbraucherpreise in China


Mittwoch, 12.05.: Verbraucherpreise
in Deutschland; Industrieproduktion in der Eurozone;
Verbraucherpreise in den USA


Donnerstag, 13.05. (Christi
Himmelfahrt, Börsenhandel findet statt): Erzeugerpreise in
den USA


Freitag, 14.05.: Einzelhandelsumsätze
in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan
(USA); Industrieproduktion in den USA; Import- und
Exportpreise in den USA